Yogische Achtsamkeitsübungen im Stehen und im Liegen

Ablauf der yogischen Achtsamkeitsübungen:

Es werden yogische Übungen zum einen im Stehen und des weiteren im Liegen vermittelt. Die Übungen sind niederschwellig, das heiß, sie sind recht einfach zu praktizieren. Die einzelnen Körperübungen werden mit ruhiger Bewegung ausgeführt. Die Abfolge der einzelnen Yogaübungen ist in sich abgestimmt, um in der Gänze der Übungsabfolge den gesamten Körper anzusprechen. Die Yogaübungen kommen gänzlich ohne Hilfsmittel aus und werden ohne Partner*in praktiziert.

Innere Haltung während der yogischen Achtsamkeitsübungen:

Wie im Body Scan lernt man, achtsam die eigenen Empfindungen zu erkennen und anzunehmen. Auch das Yoga ist gänzlich leistungsfrei. Es geht in ihm nicht darum, etwas zu erreichen oder die Übungen in einer bestimmten (richtigen, perfekten) Art und Weise durchzuführen. Es geht vielmehr darum, sich selbst zu spüren und sich bewusst und achtsam wahrzunehmen. Wenn es eine Übung gibt, die man nicht ausführen kann oder möchte, so überspringt man diese Übung, indem man sich in eine entspannte Haltung bringt und die Übung im Geiste durchführt.
Die Wahrnehmung der Atmung, so wie sie die Übung von Moment zu Moment begleitet, hat im Yoga eine wichtige Bedeutung. Über die Wahrnehmung, ob der Atem frei fließt oder gerade ins Stocken gerät, merkt man, ob man an die eigenen körperlichen Grenzen in der Übung angelangt ist. Man kann so bewusst und selbstfürsorglich mit den eigenen Grenzen umgehen. Aufschlussreich können auch die Gedanken und Empfindungen sein, welche die Übungen dann und wann begleiten. So könnte man etwa für sich entdecken, dass unwillkürlich immer wieder leistungsorientierte Gedanken auftauchen, die einen unter Druck setzten – obzwar es ja nichts zu erreichen gibt während der Yogaübungen.

Wirkungen der der yogischen Achtsamkeitsübungen :

Yogische Achtsamkeitsübungen sind hilfreich, ein achtsames Bewusstsein mit dem Körper zu vereinen.
Man kann erkennen, dass der eigene Körper kein immergleiches Gebilde ist. Er fühlt sich je nach momentaner Verfassung einmal schwerer, einmal leichter an; hat man am Vortag zum Beispiel eine hohe Muskelanspannung wahrgenommen, so nimmt man in der momentanen Übung die Muskeln als überraschend dehnbar wahr. Auch unterschiedliche Körperregionen weisen unterschiedliche Spannungsmuster auf: während man eine einzelne Übung durchführt, kann man innerhalb von ein, zwei Minuten eine deutliche Veränderung der gerade beanspruchten Körperregion wahrnehmen.
Yogische Übungen in Achtsamkeit lassen einen den Körper sensibel und differenziert erkunden. Man erkennt leicht Spannungsmuster oder entspannte Körperregionen und erhält so wichtige Hinweise, ob oder inwieweit sich Stresssituationen auf die körperliche Ebene hin ausgewirkt haben.
Bei chronischen Schmerzen können behutsame yogische Übungen Stoffwechselvorgänge derart positiv beeinflussen, dass schmerzhafte Energieblockaden sich auflösen oder Fehlstellungen sich subtil wieder ausrichten. Nicht selten erfährt man bei chronischen Schmerzen zunächst eine subjektive Verstärkung der Schmerzintensität. Dies gehört in aller Regel zum Gesundungsprozess. Und falls die Schmerzen tatsächlich als zu stark erfahren werden sollten, so erhält man frühzeitig den wichtigen Hinweis, sich ärztlichen Rat einzuholen. Auch dies gehört zur achtsamen Selbstfürsorge.
Im Alltag kann man einzelne yogische Übungen auch dann und wann durchführen; hilfreich sind sie gerade bei Dauerbelastungen am Arbeitsplatz oder einfach zur Steigerung des momentanen körperlichen Wohlbefindens. In akuten Stresssituationen hilft einen die erweiterte und vertiefte Wahrnehmungsfähigkeit unserer momentanen körperlichen Verfassung, den Wirkungsgrad von Stressoren besser einzuschätzen und situationsgerecht und selbstfürsorglich zu handeln.